Vom 13. bis zum 31. Januar wird die Handball-WM in Ägypten stattfinden. Insbesondere aus Deutschland (aber auch aus anderen Ländern) wurden zuletzt die Stimmen immer lauter, die eine Absage oder Verschiebung des Turniers forderten. Der DHB erntete deshalb scharfe Kritik, weil er verkündete, dass das deutsche Team auf jeden Fall zur WM fahren werde. Verbandspräsident Andreas Michelmann verteidigt diese Entscheidung im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ lautstark.
Michelmanns Verteidigung
Man müsse sich vorstellen, so der DHB-Chef, Deutschland würde die WM ausrichten und alles für die Sicherheit und Gesundheit der Beteiligten tun. Und dennoch würden die Franzosen, Spanier und die Nordeuropäer sagen, dass sie nicht nach Deutschland führen. Das fänden wir bestimmt nicht lustig, schildert Michelmann. Es sei eine Risikoabwägung nach Ägypten zu reisen. Und „aktuell“ überwiege die Chance das Risiko.
Er glaube zudem, dass die Ägypter alles täten, um die Gesundheit der Spieler und Verantwortlichen zu schützen. Sie hätten ein „Hygienekonzept in einer Blase“ entwickelt, versichert Michelmann. Sie würden so alles dafür unternehmen, dass es so sicher wie möglich sei, was Corona betreffe. Und auch das Thema Sicherheit würden sie ausgesprochen ernst nehmen.
Die Löcher der Argumentation
Trotz der schönen Worte beinhalten Michelmanns Ausführungen diverse Löcher. Als Beispiel: Was genau soll die Chance sein, die das Risiko überwiegt? Dass die Spieler das Turnier ohne Infektion bestreiten? Derzeit besteht in dieser Frage nur das Risiko, dass sie es eben nicht tun. In Anbetracht der Tatsache, dass Impfstoffe wenige Wochen vor der Veröffentlichung stehen, wäre es weitaus besser gewesen, durch eine Verschiebung die Gefahr der Ansteckung komplett auszuschließen – und sogar vor Fans spielen zu können.