Die Handballbundesliga ist ein Arbeitsplatz, an den sich Denis Bahtijarevic erst noch gewöhnen muss. Das wurde heute deutlich, als er in einer Pressekonferenz als neuer Trainer des VfL Gummersbach vorgestellt wurde. Am Wochenende hatte der Verein den Trainerwechsel bekanntgegeben. Nun wollte man in der Schwalbe-Arena etwas zu den Hintergründen sagen und hatte deshalb zu einer Pressekonferenz eingeladen.
Der 46 Jahre alte Neutrainer dürfte seiner Aufgabe mit Spannung entgegensehen. Er wirkte fast ein wenig aufgeregt, als er sich den Journalisten gegenübersah und mit ihnen sprach. In der Zwischenzeit erläuterte Christoph Schindler, wie es zur Trennung vom bisherigen Coach Beuchler kommen konnte. Offenbar stand hinter der vordergründig überraschenden Entscheidung doch keine reine Kurzschlussreaktion nach der Niederlage in Minden. Man hatte offenbar nach vier Monaten der Zusammenarbeit mehr Erfolg erwartet. Als sich dieser nicht in der gewünschten Form einstellte und als sich zeigte, dass sich sowohl die Spieler als auch die Mannschaft im Hinblick auf Technik und Taktik nicht so entwickelten, wie man sich das vorgestellt hatte, musste man handeln. Man erachte die Spielqualität der Mannschaft insgesamt als deutlich höher als das, was man im Augenblick sehen könne.
Der neue Trainer war bisher für die U23-Mannschaft zuständig. Diesen Posten wird nun Maik Thiele übernehmen. Der Gummersbacher hat die U23 schon in den Jahren 2011 bis 2013 trainiert und kommt aus Gummersbach. Da war es fast eine Ehrensache, dass er sich diesen Posten nicht entgehen ließ.
Man darf gespannt sein, wie sich die Situation in Gummersbach entwickelt. In beiden Mannschaften glaubt man, dass der Rest der Saison sicher nicht einfach wird. Allerdings sei das Potenzial gegeben, das man nun auch abrufen müsse. Für die Bundesligamannschaft steht eindeutig der Klassenerhalt im Vordergrund, und dabei soll im Augenblick jeder anpacken.
Mit Blick auf die Vergangenheit sagen die Spieler aber deutlich, dass es kein Match gegen den Trainer gegeben habe, selbst wenn es in den letzten Spielen zu Misserfolgen kam. Allerdings sei man im Team mehr und mehr unzufrieden gewesen, weil der gewünschte Fortschritt auf sich warten ließ. Dieses Problem sollte mit dem neuen Trainer der Vergangenheit angehören.