Die deutschen Handballerinnen hatten davon geträumt, erstmals seit 14 Jahren bei einem großen Turnier wieder eine Medaille zu holen. Und tatsächlich war die Chance vorhanden: Das Team von Bundestrainer Henk Groener war bis ins Viertelfinale des Turniers in Spanien vorgestoßen. Insbesondere in der Gruppenphase hatte es sehr überzeugende Leistungen gezeigt. In der Runde der letzten Acht warteten jedoch die Gastgeberinnen. Diese erwiesen sich als zu starke Hürde: Die DHB-Auswahl unterlag mit 21:26 (10:14). Bitter war die Niederlage auch deshalb, weil Deutschland nicht einmal schlechter war, sondern nur unkonzentriert.
Spielbericht: Unnötige Fehler kosten Deutschland das Halbfinale
Das letzte Spiel der Hauptrunde ging komplett schief: Deutschland verlor gegen Dänemark mit 16:32. In dieser Partie war das DHB-Team deutlich unterlegen und verlor verdient. Gegen Spanien lief es anders: Deutschland, das unter lauten Pfiffen der 2000 Zuschauer die Halle betrat, war nicht schlechter. Es war allerdings deutlich nervöser. Vom spielerischen Vermögen her hätte es für das Halbfinale reichen können. Doch passierten wieder und wieder unnötige Fehler im Aufbauspiel, die fatale Folgen hatten. Gerade im ersten Durchgang vergab das DHB-Team einiger hervorragende Möglichkeiten, Angriffe erfolgreich abzuschließen, die stattdessen zu Gegentreffern führten.
Dabei sah es zu Beginn der Partie genau andersherum aus. Die Spanierinnen fühlten den Druck der Erwartungen der Zuschauer bleischwer und gerieten mit 0:4 in Rückstand. Eine deutsche Zeitstrafe brachte die Wende: Plötzlich geriet das DHB-Team aus dem Takt und das Unheil nahm seinen Lauf. Schon in der 18. Minute nahm der Bundestrainer deshalb eine Auszeit: Groener schimpfte, die Bälle würden zu schnell hergegeben. Es half nichts. Insbesondere Alexandrina Cabral Barbosa war eine Kraft, die keine Deutsche aufhalten konnte. Die Spanierin war die überragende Spielerin an diesem Tag.