Schröder: Ein ganz Großer tritt nach 19 Jahren ab

Für fast zwei Jahrzehnte prägte Stefan Schröder den deutschen Handball so sehr wie nur wenige andere Spieler. 19 Jahre war der heute 36-Jährige als Profi aktiv. Dabei feierte der Rechtsaußen herausragende Erfolge. Schröder wurde 2007 Weltmeister und holte im selben Jahr auch den Europapokal der Pokalsieger. 2011 wurde der frühere Nationalspieler deutscher Meister. Zwei Jahre später durfte er den Champions League-Pokal in die Höhe strecken. 2009 stellte Schröder zudem einen bis heute ungebrochenen Bundesliga-Rekord auf: Gegen Stralsund traf er 21 Mal. Niemals hat ein Spieler in einer Partie der deutschen Elite-Klasse mehr Tore erzielt. Am Saisonende tritt der Rechtsaußen zurück und darf durch diese Triumphe auf eine Karriere zurückblicken, die ihren Platz in den Geschichtsbüchern des Sports sicher hat.

Schröder hielt Hamburg auch in der Stunde der Not die Treue
Unvergessen dürfte Schröder aber vermutlich aus einem anderen Grund bleiben. 13 seiner 19 Profijahre spielte er für HSV Hamburg. Als im Januar 2016 die Skandale rund um den Verein soweit eskalierten, dass die Norddeutschen Insolvenz anmelden und den bitteren Gang in den Amateurbereich antreten mussten, hätte es jeder verstanden, wäre Schröder gegangen. Doch der 36-Jährige hielt seinem Verein auch in der Stunde der Not die Treue. Der HSV schaffte unlängst den Aufstieg in die zweite Liga und damit die Rückkehr in den Profibereich. Deshalb sei „jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen“, um seine aktive Karriere zu beenden, schildert Schröder.

Wie es für ihn weitergehen wird, weiß Schröder bereits. Nachdem er zum HSV Hamburg gehalten hat, erwidert der Verein nun diesen Treuebeweis. Der EX-Weltmeister wird im Klub künftig Aufgaben im Marketingbereich übernehmen. Die Fans dürften ihn deshalb in absehbarer Zeit auch in der Bundesliga wiedersehen. Nur eben in veränderter Funktion.