Die Handball-WM in Ägypten war für Deutschland ein Turnier zum Vergessen. Die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason erlebte ein Waterloo der besonderen Art und verbuchte das schlechteste Ergebnis in seiner Geschichte. Am Ende stand nur der zwölfte Rang für das DHB-Team. Viel von dem, was während des Turniers schiefgegangen war, mussten die Fans im letzten Hauptrundenspiel gegen Polen noch einmal in Kurzform erdulden. Am Ende stand es hier 23:23 – viel zu wenig dafür, wie viel besser die deutschen Spieler eigentlich auf dem Papier hätten sein sollen.
Gislason rotiert erneut
Gislason hatte bei der WM für viel Stirnrunzeln gesorgt, da er wiederholt im Kader rotierte. Nicht wenige Kritiker sahen darin einen der Hauptgründe für die schwache Performance. Der Bundestrainer blieb seiner Linie dennoch treu. So kehrte beispielsweise Andreas Wolff gegen Polen zwischen die Pfosten zurück – obwohl Johannes Bittner eigentlich das gesamte Turnier deutlich stärker war.
Der erste Abschnitt lief überhaupt nicht nach Wunsch. Vorne vergaben die Deutschen erstklassige Würfe. Hinten war die Abwehrarbeit viel zu schwach. Entsprechend führten die Polen mit 12:11 nach 30 Minuten. Und es ging schlecht weiter. Plötzlich lag der Außenseiter mit 15:11 in Front. Der Bundestrainer nahm eine Auszeit, in der explodierte. Lauthals forderte Gislason, dass sein Team im Angriff zusammenspielen solle. Zudem beklagte er „die verdammten vier technischen Fehler“, die es seit der Pause gegeben hatte.
Deutschland zeigte eine kurze Reaktion und kam auf 13:15 heran. Doch es schien nur ein Strohfeuer zu sein. Polen zog wieder auf vier Treffer davon. Dann durfte sich Gislason aber doch bestätigt fühlen. Wolff zeigte einige schöne Paraden und sorgte so dafür, dass sein Team einigermaßen wieder in die Spur fand. Schließlich stand es 19:19. Beiden Seiten war fortan anzumerken, wie viel Angst sie vor einer Niederlage hatten. Das Ergebnis war die Punkteteilung – und für Deutschland das gute Gefühl, es nun immerhin hinter sich zu haben.