Handball: Die ersten Fans dürfen zurückkommen

Am 1. Oktober 2020 beginnt die neue Handball-Saison. Und die Politik hatte für die Mannschaften der Bundesliga zwei Wochen vor dem Saisonstart eine gute Nachricht. Sie beschloss die von den Vereinen gewünschte bundeseinheitliche Regelung. In allen Sportarten (neben Handball also auch Fußball und z.B. Basketball) dürfen wieder Fans in die Spielstätten kommen. Die Hallen dürfen zu 20 Prozent ausgelastet werden. Dieser Entschluss ist allerdings erst einmal für sechs Wochen befristet. Es handele sich um einen „Testbetrieb“, einen „Probestart“ und ein „Experiment“ teilten die Vertreter der Bundesländer mit, die einhellig für die Teilrückkehr votiert hatten.

Fallabhängig kann die Rückkehr der Fans widerrufen werden

Allerdings gilt, dass die Bundesländer eine Klausel beschlossen haben, die es den Behörden vor Ort gestattet, fallabhängig zu untersagen, dass Fans zu den Handballspielen (und natürlich auch zu den Wettkämpfen der anderen Sportarten) kommen. Offiziell lautet diese Einschränkung, dass die Sieben-Tages-Inzidenz nicht 35 oder höher sein darf. Zudem darf nicht unklar sein, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt.

Die nicht unbedingt leicht zu verstehenden Sätze meinen das Folgende: Am Austragungsort, z.B. Kiel, dürfen in der Woche vor einem Spiel durchschnittlich an jedem Tag nicht mehr als 34 Neuinfektionen passiert sein. Zudem muss klar sein, ob die Zahlen aktuell wieder sinken oder zumindest stabil bleiben. Besteht die realistische Annahme, dass sie steigen, können die Behörden die Fanzulassung für das Spiel widerrufen.

Liga froh über die Rückkehr der Fans

Die Vereine äußerten sich erfreut über die Rückkehr der Fans. Löwen-Chefin Jennifer Kettemann erklärte beispielsweise, dass diese Entscheidung „Rückenwind und Motivation“ sei – „ganz abgesehen von der wirtschaftlichen Bedeutung.“ Ähnlich äußerte sich auch Gummersbach-Geschäftsführer Christoph Schindler, allerdings mit einem deutlich kritischeren Unterton: Alles andere als eine Rückkehr der Zuschauer wäre „nicht akzeptabel gewesen.“ Eigentlich müsste man seinem Verein sogar gestatten, noch mehr Fans zuzulassen. Man habe mit den lokalen Behörden „in sehr guten Terminen“ herausgearbeitet, dass die gefahrlos möglich sei. Möglicherweise passiert dies dennoch. Die Politik muss noch entscheiden, ob sie den Entscheidern der Ämter vor Ort eine weiterreichende Zulassungsbefugnis einräumen möchte.